In den alten Akten lässt sich nachlesen, dass Haus Nr. 3 war Herrschaftslehen und trug den Namen „St. Benno“.
Auf dem Anwesen ist schon seit Jahrhunderten eine Wirtschaft, wahrscheinlich sogar eine Schildwirtschaft. Auch der Name „Goldenes Kreuz“ ist eindeutig aus einem Privileg des Deutschen Ordens abzuleiten.
Als Besitzer lassen sich feststellen:
Das jetzige Wirtshaus wurde im Jahre 1787 mit Speiseraum und Tanzlaube erbaut und 1885 wesentlich verbessert. 1867 wurde ein einstöckiges Wasch- und Backhaus dazu gebaut. Die alte Scheuer wurde 1879 erneuert und eine Kegelbahn wurde mit angebaut.
1905 wurde das Wirtshaus mit der Scheuer durch einen Zwischenbau verbunden in welchem das Tanzlokal untergebracht war. 1948 wurde das ganze Gebäude zu seiner heutigen behaglichen Schönheit umgebaut und durch den Bau eines geräumigen Saalanbaus erweitert.
1901 wurde an die Scheuer gegenüber dem Gaushaus eine Molkerei angebaut. Lange Jahre war dieselbe der Sammelplatz der Jugend, denn der gesamte Milchanfall eines Hofes konnte von einem Schüler mit dem Molkekärrele angefahren werden. Die Kegelbahn und der Molkereihandbetrieb mit Holzbutterfass den wir in der Kinderzeit als großen Milchverwertungsbetrieb ansahen sind verschwunden.
Die Scheune neben dem Haupthaus ist im Juni 2012 abgerissen worden. Im Frühjahr 2014 ist nun vor der alten Scheunenmauer unser schöner Biergarten entstanden.
Den Landgasthof „Zum Goldenen Kreuz“ finden Sie in Pfrungen an der „schönsten Stelle“, so sagt jedenfalls der Heimatdichter Matthäus Walser, der dem Haus Nr. 3 ein Gedicht widmete.
An des Dörflein schönster Stelle
steht das Wirtshaus viele Jahr,
das schon mancher durstgen Seele
Raststatt und Erquickung war.
Manche schön und frohe Feste
durften seine Räume sehn,
manche lieb und andere Gäste
sah’s durch seine Pforte gehen.
Versammlungsstätt im Zeitlauf
viele Redner sprachen hier,
Milchzahltag und Holzverkauf
find’t hier statt beim Glase Bier.
Manches Brautpaar glückbefangen
hielt hier seinen Hochzeitsschmaus,
und im Zickzack ist gegangen
mancher schon von hier nach Haus.
Manches Lied wurde hier gesungen
zur Erbauung und zur Freud,
manch‘ los‘ und böse Zunge
legte auch den Grund zum Streit.
Mög‘ noch lange, lange Zeiten
Gäste kehren gern hier ein,
manches Fest zu aller Freuden
in den trauten Räumen sein.
Matthäus Walser